Als Zöliakie bezeichnen Mediziner auch die Sprue. Sie ist eine allgemeine Unverträglichkeit gegenüber Gluten, welche sich im Dünndarm bemerkbar macht. Gluten ist ein Gemisch aus Getreide und Eiweiß, welches aus Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und Weizen hergestellt wird. Es handelt sich dabei um einen künstlich erzeugten Stoff, welcher besonders im Asiatischen Raum sehr häufig verwendet wird. Allergische Reaktionen können bei empfindlichen Menschen bereits bei sehr geringen Mengen auftreten.
Anzeichen und Symptome der Zöliakie
Symptome der Zöliakie fallen unterschiedlich stark aus. Bei vielen Betroffenen äußert sich die Allergie als erstes Anzeichen wie ein Kribbeln auf der Haut nach dem Verzehr von Gluten. Dieses Kribbeln wird als sehr unangenehm empfunden. Darüber hinaus können sich im weiteren Verlauf Durchfall und Übelkeit ergeben. Nicht selten entsteht ein starkes Völlegefühl. Auch kann eine Blutarmut auftreten. Bei häufigem Verzehr und einer erhöhten Intoleranz gegenüber Gluten, kommt es bei Zöliakie zu Vitamin- und Eiweißmangel.
Ursachen der Zöliakie
Woher eine Zöliakie wirklich stammt, kann die Wissenschaft bisher noch nicht zu 100 Prozent erklären. Es wird jedoch angenommen, dass es sich hierbei um eine genetische Veranlagung handelt. Diese führt zu einem Enzymdefekt in der Schleimschicht des Dünndarmes. Auch kann es zu einer immunologischen Erkrankung kommen. Hierbei löst das dem Körper zugeführte Gluten als Allergenwirkstoff einen Antigen-Antikörperreaktionismus aus. Bei beiden Erkrankungsgründen ist die daraus resultierende Folgekrankheit eine zerstörte Dünndarmschleimhaut.
Die Diagnostik der Zöliakie
Aufgrund der auftretenden Symptome kann eine Diagnose tatsächlich gestellt werden. Als Bestätigung wird ein Bluttest veranlasst, der den Nachweis über die bestehenden Antikörper erbringen soll. Auch wird aus dem Dünndarm häufig ein Gewebeanteil per Spiegelung entnommen, welcher dann ebenfalls über die Erkrankung Zöliakie Aufschluss geben kann.
Therapie bei Diagnose Zöliakie
Selbstverständlich muss Patienten, welche an Zöliakie erkrankt sind, geholfen werden. Derzeit gibt es keine medikamentöse Behandlung bei Zöliakie. Der Patient muss nach der Stellung der Diagnose eine diätetische Ernährung einhalten. Hierbei sollten umfassend glutenhaltige Nahrungsmittel und Speisen gemieden werden. Diese Lebensmittel enthalten häufig viel Gluten:
- Kuchen
- Brot
- Mehlsorten
- Nudeln
Nur wer dauerhaft auf diese Nahrungsmittel verzichtet, kann die Dünndarmschleimhaut regenerieren. Die Fase der Regeneration dauert zwischen 2 Tagen und 2 Wochen an. Doch auch danach sollten Betroffene die Aufnahme von glutenhaltigen Nahrungsmitteln unbedingt vermeiden. Heute sind etwa jeder 100. die Genanlagen zu einer Glutenallergie in sich trägt. Das bedeutet aber nicht, dass die Krankheit auch ausbrechen muss. So wird aktuell etwa jeder 10. komplett von der Allergie betroffen. Häufiger trifft es dabei Frauen.
Zöliakie bei Kindern
Da es sich um eine genetische Veranlagung handelt, können auch Kinder von Zöliakie betroffen sein. Das Problem hierbei ist, dass es bei einer Mangelernährung zu Wachstumsfehlern kommen kann. Bei Kindern oder Säuglingen, die an Zöliakie leiden, kann es weiterhin zu
- Wachstumsverzögerungen kommen
- sie können an Vitaminmangelerscheinungen sowie Blutarmut leiden
- sie erleiden eine geistige Fehlentwicklungen
Es ist also ganz besonders wichtig, dass Kinder bei denen der Verdacht auf Zöliakie besteht, genauestens untersucht werden, um die genannten schweren Folgen zu vermeiden.
Erlaubte Lebensmittel
Wer die Diagnose Zöliakie erhält, muss ein Leben lang eine entsprechende Diät halten. Neben vielen Lebensmittel, Nahrungsmittel, Speisen und Inhaltsstoffen, welche es zu meiden gilt, gibt es aber auch eine ganze Reihe von Lebensmitteln die erlaubt sind.
Unter anderem dürfen Zöliakie Patienten Maismehl und Hirse zu sich nehmen. Auch Soja, Stärke und Reis sind erlaubt. Sehr wichtig ist es, dass die Betroffenen sich strikt an den Diätplan halten. Wer sich nicht daran hält und Gluten zu sich nimmt, kann Gefahr laufen, erneute Symptome zu bekommen. Diese sind häufig stärker als beim ersten Mal und sollten sofort behandelt werden. Außerdem kann es bei dauerhaften Diätfehlern dazu kommen, dass das Risiko von schweren Krankheiten wie Darmkrebs oder bösartigen Erkrankungen erhöht wird.
Am Anfang der diätetischen Ernährung wird empfohlen auf Milchprodukte und Michhaltige Produkte zu verzichten. Dies ist notwendig, um die Darmfunktion nicht unnötig zu belasten. Für Eltern gilt die Faustregel: Dass Säuglinge niemals vor ihrem vierten Lebensmonat mit Gluten oder glutenhaltigen Lebensmitteln gefüttert werden dürfen. Dies senkt das Risiko auf eine Zöliakie gewaltig.
Wer häufig nach der Aufnahme von bestimmten, oben genannten Lebensmittel, entsprechende Symptome feststellt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Je früher Zöliakie erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, sich mit einer Diät wieder an eine gesunde Lebensweise und einen damit zusammenhängenden gesunden Darmtrakt heran zu führen.
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