Kann die Low FODMAP Diät bei Verdauungsbeschwerden helfen?

Kann die Low FODMAP Diät bei Verdauungsbeschwerden helfen?

Wieder ein neuer Trend? Nein, eigentlich nicht. Auch wenn sich der Begriff der Low FODMAP Diät total neumodisch anhört, ist diese Art der Ernährung schon länger bekannt. Immer mehr Menschen leiden jedoch an Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfen oder immer wiederkehrenden Verdauungsstörungen und damit verbundenen Beschwerden. Durch die Low FODMAP Diät sollen diese Probleme in den Griff bekommen werden. Dabei muss aber eine bestimmte Form der Ernährung eingehalten werden, denn nur so funktioniert die Low FOODMAP wirklich. Was dahinter steckt, und wie diese vielleicht auch Ihnen helfen kann, das erklärt dieser Beitrag.

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Verdauungsprobleme mit Low FODMAP Diät beheben

Wir wollen zu erst kurz erläutern, worum es bei der Low FODMAP Diät geht, und wie diese gestaltet ist. So ergibt sich aus diesem Kontext auch die Folgerung, warum diese spezielle Ernährungsweise in einigen Fällen eine Lösung bei Blähungen und Verdauungsbeschwerden darstellen kann. Bei dieser Form der Diät werden bestimmte Kohlenhydrate nicht mehr konsumiert. Dabei handelt es sich vor allem um die Kohlenhydrate, welche ohnehin dafür bekannt sind Verdauungsstörungen hervorzurufen und Blähungen sowie Bauchschmerzen zu verursachen. Diese Kohlenhydrate stehen auch im Verdacht, dass sie das Reizdarmsyndrom auslösen oder begünstigen können. Kinder und Jugendliche, welche unter Verdauungsproblemen leiden oder litten sollen durch die Low FODMAP Diät eine Möglichkeit finden, diese Beschwerden loszuwerden. Im Rahmen der Studie wurden die Daten von 29 Kindern ausgewertet.

Die Altersspanne reichte dabei von vier bis 17 Jahren. Die Kinder und Jugendlichen hatten von 2015 bis 2018 am Christchurch Public Hospital an der Low FODMAP Diät teilgenommen. Die Ergebnisse konnten sich durchaus sehen lassen. Denn bei 92 Prozent aller Teilnehmer konnte vermerkt werden, dass diese während der Low FODMAP Diät nicht an Blähungen oder Schmerzen, welche in Verbindung mit Blähungen stehen, gelitten hatten. Bei 87 Prozent der Probanden normalisierte sich sogar der Stuhlgang. Sie hatten zuvor an Durchfall gelitten. 77 Prozent der Kinder und Jugendlichen, welche zuvor regelmäßig über Bauchschmerzen klagten, gaben an, dass sie sofort nach Beginn mit der Low FODMAP Diät beschwerdefrei waren. Dass diese Form der Ernährung bei Erwachsenen bereits zu guten Resultaten führte, war bekannt. Dass die Diät aber auch bei Kindern so große Erfolge verbuchen könnte, war bislang der Wissenschaft nicht bewusst.

Wie funktioniert eine Low FODMAP Diät?

Die Low FODMAP Diät wird auch unter FODMAPs abgekürzt. Der Begriff besteht aus den Worten „Fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und (engl. And) Polyole“. Klingt kompliziert, doch dahinter verbergen sich lediglich Kohlenhydrate, welche in verschiedenen Mengen in unseren alltäglichen Lebensmitteln zu finden sind. Dabei muss berücksichtigt werden, dass einige Nahrungsmittel gleich mehrere, der relevanten Kohlenhydrate enthalten, während andere nur ein einziges beinhalten. FODMAPs sind kurzkettige Kohlenhydrate. Dazu zählen unter anderem auch Fructose und Lactose sowie Zuckeralkohole. Sie werden im Darm resorbiert. Während des Verdauungsprozesses ziehen sie Wasser in den Darm und verdünnen so den Stuhlgang. Bei entsprechend großer Menge führt dies zu Durchfall. Zudem sind sie dafür bekannt, Blähungen und schmerzhafte weitere Symptome auszulösen. Dementsprechend wurden Ernährungsweisen entwickelt, die anhand der Low FODMAP Diät eine Alternative bieten sollen.

Dabei lassen sich verschiedene Lebensmittel als gute FODMAP Quellen einordnen. Diese sind unter anderem für Oligosaccharide: Lauch, Knoblauch und Frühlingszwiebeln sowie Zwiebeln allgemein. Des Weiteren zählen zu guten Quellen auch Spargel, Topinambur, Schwarzwurzel und Artischocken sowie glutenhaltiges Getreide, Hülsenfrüchte und Yacon. Im Bereich der Disaccharide auch Zweifachzucker genannt wird vor allem Lactose herausgehoben. Der Milchzucker ist vor allem in Milch und Milchprodukten enthalten. Im Rahmen der Low FODMAP Diät sind unter Umständen auch Produkte ohne Lactose, wie lactosefreie Milch, möglich. Zum Einfachzucker, auch Monosaccharide genannt zählt vor allem Fructose.

Diese ist hauptsächlich in Früchten, wie Birnen, Datteln, Wassermelone und Äpfeln sowie Feigen enthalten. Honig und bestimmte Süßungsmittel können ebenfalls Fructose enthalten. Sehr reichhaltig an Fructose sind Trockenfrüchte, sie gehören daher nicht zur Low FODMAP Diät. Weiterhin muss auf den Gehalt an Polyole, also Zuckeraustauschstoffe und Zuckeralkohole, geachtet werden. Xylit und Sorbit sind die bekanntesten Vertreter dieser Gruppe, allerdings sollte bewusst sein, dass in jeder dieser Gruppen noch zahlreiche weitere Stoffe und Lebensmittel hinzugezählt werden. Wichtig für das Verständnis: FODMAPs sind die Stoffe und Lebensmittel, welche innerhalb der entsprechenden Diät gemieden werden sollen! Sie gelten als Auslöser für die Blähungen und Verdauungsstörungen sowie den dazu gehörigen Schmerzen.

Die Ausführung der Low FODMAP-Diät

Nachdem wir nun erläutert haben, was alles nicht besonders gut ist im Rahmen der Low FODMAP-Diät, möchten wir nun auch erklären, wie diese überhaupt durchgesetzt wird. Bei dieser Diätform wird ein Zeitraum zwischen sechs und acht Wochen geplant. Dieser Zeitraum wird auch als Restriktionsphase bezeichnet. Während dieser maximalen acht Wochen, werden alle Produkte im Bereich der FODMAPs und Gluten gemieden. Danach folgt die Reexpositionsphase bei der manche Produkte aus der FODMAPs wieder eingebaut werden dürfen. Üblicherweise wird je Woche ein Lebensmittel in den Speiseplan integriert. Es darf bis zu zwei Mal die Woche in einer herkömmlichen Portionsgröße eingenommen werden. Ganz wichtig ist es dabei, den Körper genau zu beobachten, so kann häufig schnell herausgefunden werden, welche Lebensmittel stark triggern. Diese Diät darf nur in Begleitung eines Mediziners durchgeführt werden.

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