Beim Darmkrebs (Kolonkarzinom) entwickeln sich im Darm bösartige Tumore. Befallen werden von der Erkrankung meist der Dickdarm und der Mastdarm. Seltener sind Karzinome im Dünndarm. Meist gehen der eigentlichen Krebsdiagnose beim Darmkrebs Vorerkrankungen voraus. Dies können erblich bedingte Erkrankungen, aber auch eine ungesunde Lebensweise sein. Daher ist der Darmkrebs eine Krebserkrankung, die sich bei frühzeitiger Vorsorge und Behandlung sogar verhindern lässt. Haben sich Kolonkarzinome bereits entwickelt, hängt der Behandlungserfolg von der sehr frühzeitigen Diagnose ab. Bei einer Diagnose und Behandlung im Frühstadium liegen die Heilungschancen bei 90 % bis sogar 100 %.
Erbliche Risikofaktoren
Eine Reihe der Risikofaktoren für die Entwicklung von Darmkarzinomen ist erblich bedingt. Die erbliche Belastung besteht dafür allerdings für bestimmte Erkrankungen, die zum Krebs führen können. Die genetischen Faktoren bedeuten ein erhöhtes bis sehr hohes Risiko an Darmkrebs zu erkranken, jedoch nicht, dass es unweigerlich zu dieser Erkrankung kommen muss. Engmaschige Kontrolle und Behandlung kann einen Darmkrebs verhindern.
Adenomatöse Polyposis: Bei den Betroffenen entwickeln sich gutartige Polypen im Dickdarm. Werden die gutartigen Geschwülste nicht rechtzeitig entfernt und findet keine begleitende Behandlung und engmaschige Vorsorge statt, so liegt das Darmkrebs-Risiko bei nahezu 100 %. Bei rechtzeitiger Erkennung können diese sogar unoperativ entfernt werden, sodass das Krebsrisiko für Jahre faktisch auf Null sinken kann.
Gardner Syndrom: Beim Gardner Syndrom treten, wie bei der adenomatösen Polyposis gutartige Geschwülste im Darm auf. Allerdings kommt es bei diesem Krankheitsbild auch zur Ausbildung von Tumoren in Knochen, Fettgewebe und Bindegewebe. Das Krebsrisiko steigt auch hier, wenn die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt wird. Ohne Behandlung stellt die Erkrankung ebenfalls einen 100 %igen Risikofaktor dar.
Peutz-Jeghers-Syndrom: Eine Ursache, die dem Darmkarzinom seltener zugrunde liegt. Auch hier kommt es zu Polypen über den Darm hinaus, unter anderem im Magen und Mund. Immerhin noch für 5 % der Erkrankungen an Darmkrebs ist das HNPCC (Lynch-Syndrom) ursächlich. Karzinome bilden sich meist im Alter zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr, wenn die erbliche Veranlagung vorliegt. Allerdings gibt es hier ein insgesamt erhöhtes Krebsrisiko.
Weitere Risikofaktoren
Weitere Risikofaktoren sind alle andauernden oder chronischen, entzündlichen Darmerkrankungen.
Hierzu zählen die Colitis ulcerosa, eine langwierige, entzündliche Darmerkrankung, die mit Durchfällen und Schmerzen einhergeht und sich meist nach dem 20. Lebensjahr entwickelt, jedoch auch bereits vorher auftreten kann. Ebenfalls zu den schweren entzündlichen Darmerkrankungen gehört Morbus Crohn, der mit ähnlichen Symptomen einhergeht und bereits im Kindesalter auftreten kann. Zu den Lebensgewohnheiten, die die Entstehung von Darmkrebs begünstigen können, zählen zu fette und ballaststoffarme Ernährung, Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss, aber auch dauerhaftes Übergewicht. Speziell auch der Darmgesundheit zuträglich sind ausreichend Ballaststoffe auf frischem Obst und Gemüse und viel Bewegung.
Symptome und Vorsorge
Die Symptome für Kolonkarzinom sind in den seltensten Fällen wirklich eindeutig. Die Krankheit entwickelt sich meist schleichend. Symptome, wie Darmkrämpfe, Durchfall oder Verstopfung, schmerzhafte Blähungen, werden häufig als vorübergehende Magen-Darm-Verstimmungen abgetan. Halten solche Symptome über einen gewissen Zeitraum an, kehren sie immer wieder, zeigt sich Blut im Stuhl und kommt es vielleicht noch zu starker Gewichtsabnahme, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, sollten die Ursachen unbedingt bei einem Facharzt abgeklärt werden.
Gerade, da die Symptome sehr unterschiedlich und verschieden stark ausgebildet sein können, spielt die Vorsorge eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Behandlung von Darmkrebs. Vorsorgeuntersuchungen sollten generell ab dem 50. Lebensjahr wahrgenommen werden. Ab dem 55. Lebensjahr haben alle deutschen Kassenpatienten einen Anspruch auf zwei Darmspiegelungen innerhalb von zehn Jahren. Liegen erbliche Risikofaktoren vor, so sollten regelmäßige Kontrollen und Untersuchungen, sowie eine Behandlung vorliegender Erkrankungen bereits in jungen Jahren angesetzt werden.
Rechtzeitige Diagnose und Behandlung
Die Behandlung eines diagnostizierten Darmkrebses besteht zumeist in einem operativen Eingriff, bei dem umfassend das befallende Gewebe entfernt wird. Im Anschluss ist oft noch eine Chemo- oder Strahlentherapie erforderlich. Die Heilungschancen steigen mit der Frühzeitigkeit der Diagnose um ein Vielfaches.
Gerade wegen der Bedeutung einer möglichst frühen Diagnose sollte der Weg zum Arzt bei anhaltenden Beschwerden des Verdauungstraktes nicht verzögert werden. Wurde die Diagnose Darmkrebs gestellt, sollten sich Patienten unbedingt in die Hände erfahrener Ärzte und Kliniken begeben, die für diese Behandlung bereits eine Spezialisierung haben. Das Einholen mehrerer ärztlicher Meinungen kann nicht von Schaden sein, besonders, wenn es um die Art der Operation und Nachbehandlung geht. Ein Patient darf heute bei sehr frühzeitiger Diagnose und sofortiger Behandlung davon ausgehen, dass Darmkrebs heilbar ist.
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