Blähungen von der guten Seite betrachten

Blähungen von der guten Seite betrachten

Beim Thema Blähungen sind sich so gut wie alle einig: Sie sind störend, können sehr unangenehm sein und verbreiten abscheuliche Gerüche. Sie gelten als Warnsignal des Körpers, doch gibt es auch Situationen in denen die Darmgase sogar ein positives Zeichen sein können. Glauben Sie nicht? Wir werden Ihnen das Gegenteil beweisen, denn manchmal sind Blähungen tatsächlich ein gutes Zeichen und zeigen einen wichtigen, gesundheitlichen Aspekt auf, den jeder kennen sollte. Besonders Menschen, die gerade eine Ernährungsumstellung durchführen, oder diese anstreben, sollten hier genau mitlesen.

Das Phänomen mit der gesunden Ernährung

Jahrelang wurde der Körper mit ungesunden Lebensmitteln vollgestopft und soll nun auf eine gesunde Ernährung umgestellt werden. Damit bekommt er automatisch auch mehr Ballaststoffe als zuvor. Zumindest, wenn die Ernährungsumstellung auf professionelle Weise erfolgt. Dies kann dann zu vermehrten Blähungen führen. Diese werden meist auch als unangenehm oder lästig wahrgenommen. Sie sind aber dabei ein wichtiges Signal, denn durch die Umstellung kommen die Ballaststoffe tatsächlich im Körper an. Das ist sehr wichtig und gut zu wissen. Das Problem ist, dass viele Menschen, die eine solche Umstellung durchmachen und dann von Blähungen heimgesucht werden, die Ernährungswiese wieder ändern und denken, dass sie zu viele Ballaststoffe nicht vertagen. Sie ernähren sich wieder Ballaststoffarm.

Ein großer Fehler, denn zu einer ausgewogenen Ernährung gehören nun einmal ausreichend Ballaststoffe. Das bestätigen sogar Wissenschaftler und Forscher. Ganz wichtig ist aber an dieser Stelle zu erwähnen, dass die Blähungen, welche aufgrund der Ernährungsumstellung auftreten, nach kurzer Zeit wieder verschwinden sollten. Spätestens vier bis sechs Wochen nach der erfolgten Umstellung sollte sich auch der Körper an die neue Ernährung gewöhnt haben. Bleiben die Darmgase bestehen, verstärken sich oder werden schmerzhaft, so sollte der Arzt konsultiert werden. Oder es lohnt sich erneut einen Blick auf die aktuelle Ernährung zu werfen, vielleicht wird der eine oder andere Stoff in zu großer Menge aufgenommen und verursacht so die unangenehmen Blähungen.

Bohnen

Januar 2020 brachte eine Erkenntnis

Im Januar 2020 entdeckten Forscher der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health erstaunliche Dinge. Sie analysierten eine frühere Studie und fanden heraus, dass eine Ernährung, die ballaststoffreich ist, dann zu Blähungen führt, wenn gleichzeitig viele pflanzliche Proteinquellen konsumiert werden. Wer also zu seiner ballaststoffreichen Ernährung noch Bohnen, Nüsse und Hülsenfrüchte kombiniert ernährt sich sehr gesund und kann dabei aber auch unter entsprechenden Blähungen leiden. Dabei ist dieser Zusammenhang anscheinend kein Zufall. Basierend auf der Studie, die 164 Teilnehmern aufwies, wurden die Ergebnisse zusammengetragen. Bei Personen, die zu ihrer ballaststoffreichen Ernährung noch zusätzlich auf die Zufuhr von hochwertigen pflanzlichen Proteinen achteten, wurde festgestellt, dass diese Menschen mit einer bis zu 40% hohen Wahrscheinlichkeit an Blähungen litten.

Im Vergleich dazu stand eine Zufuhr aus pflanzlichen Proteinen durchführte. Diese Gruppe konsumierte zudem auch mehr Kohlenhydrate. Es ist mittlerweile bekannt, dass eine kohlenhydratreiche Ernährung, die gleichzeitig ballaststoffarm ist, weniger Blähungen verursacht, als anders herum. Dabei ist die letzte Variante, laut heutigem Stand der Wissenschaft, die gesündere für unseren Körper. Nun werden Blähungen aber meist mit etwas Negativem in Verbindung gebracht und üblicherweise sind Flatulenzen auch eher ein Warnsignal, das sogar auf schwere Störungen oder gar Erkrankungen hindeuten können. Aber in diesem Fall sind sie eigentlich etwas Gutes.

Der positive Effekt der Blähungen

Bei einer ballaststoffreichen Ernährung und einer passenden pflanzlichen Proteinzufuhr kommt es also, vor allem zu Beginn der Ernährungsumstellung, zu vermehrten Gasbildungen. Dies kann aber tatsächlich ein überaus gutes Zeichen sein, wie nun festgestellt wurde. Denn sie können auch anzeigen, dass nützliche Darmbakterien gebildet werden. In der oben genannten Studie aßen die Probanden aufgrund gesundheitlicher Aspekte ballaststoffreich und kombinierten diese mit pflanzlichen Proteinen. Die andere Gruppe konsumierte anstelle der Proteine mehr Kohlenhydrate und litt daher weniger unter Blähungen. Nun ließe dies ja den Schluss zu, dass wir auf Proteine verzichten sollten und lieber mehr Kohlenhydrate wählen sollten, wie beispielsweise durch den Genuss von Vollkornprodukten.

Dagegen ist im ersten Moment nichts zu sagen, dennoch sollten die Ballaststoffe den Kohlenhydraten überwiegen. Der Grund dafür ist, laut der Wissenschaftler, dass die proteinreiche Ernährung deswegen zu vermehrten Gasbildungen im Darm führt, weil sie eine sehr positiven Effekt auf die Darmflora hat. Laut den Ergebnissen sollen nämlich die positiven Darmbakterien in ihrer Entstehung so sehr gut unterstützt werden. Es wurde allerdings noch etwas Weiteres herausgefunden. Auch Salz kann Blähungen fördern. Im Rahmen der Studie wurde auch erkannt, dass Personen, die eine ballaststoffreiche Ernährung bevorzugen und dazu viel Salz konsumieren häufiger unter stärkeren Blähungen leiden. Es kann also hilfreich sein, das Salz zu reduzieren, um dann zu sehen, ob die Blähungen sich trotz der ballaststoffreichen Ernährung reduzieren lassen.

Dieser Beitrag stellt in keiner Weise ein Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Ärzte dar und ist lediglich als unverbindliche Information anzusehen. Für die Erstellung eigenständiger Diagnosen kann und darf dieser Beitrag nicht herangezogen werden. Für Schäden, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, wird gegen-blaehungen.de weder direkt noch indirekt zur Verantwortung gezogen. Die Betreiber dieser Seite raten allen Benutzern mit Gesundheitsproblemen dazu auf, immer einen Arzt aufzusuchen, der Sie beraten kann, welche Behandlung in Ihrem konkreten Fall sinnvoll ist. Wir raten von Behandlungen ohne ärztliche Aufsicht ab.