Lange Zeit ging man davon aus, dass probiotische Produkte eine absolut positive Wirkung auf das Darmsystem haben. Generell ist auch nichts dagegen einzuwenden, allerdings wurde in den letzten Jahren herausgefunden, dass Probiotika auch negative Effekte haben können und sogar schwere Darmbeschwerden hervorrufen können. Blähungen, Verdauungsstörungen und sogar starke Schmerzen können dann die Folge sein. Erfahren Sie hier, warum dies so ist, und wie die Symptome gelindert werden können.
Die Darmflora unterstützen – Wenn Probiotika zum Problem werden
Durch Produkte, welche Probiotika enthalten, können das Immunsystem gestärkt werden, die Darmflora ins Gleichgewicht gebracht werden und sogar Gelenkkrankheiten bei der Heilung unterstützt werden. Grundsätzlich sind probiotische Produkte nicht schlecht. Allerdings gibt es ein wichtiges Detail, das bislang nur wenigen Verbrauchern bekannt war. Und genau dieses Detail führt dazu, dass viele unter Darmbeschwerden wie Durchfall oder Blähungen leiden, wenn sie probiotische Produkte zu sich nehmen. Dazu muss allerdings kurz darauf eingegangen werden, was Probiotika überhaupt ist. Verbraucher finden die Produkte in Form von Kapseln, Tabletten, Pulver oder Trinkampullen sowie flüssiger Form.
Es kann aber auch auf probiotische Lebensmittel, wie Joghurt zurückgegriffen werden. Man spricht in diesem Fall von aktiven Bakterien, welche im Darm gewisse Aufgaben übernehmen sollen. Beispielsweise sollen Probiotika dafür sorgen, dass der Darm in seiner Tätigkeit unterstützt wird. Dies wiederum regt auch den Stoffwechsel an und baut Abfallprodukte ab. Alles eine wunderbare Sache, denn daraus resultiert auch ein gestärktes Immunsystem. Doch wie kann es jetzt dazu kommen, dass man unter Symptomen und Nebenwirkungen leidet?
Die Kehrseite der Probitika
Je nach Hersteller sind in den Produkten verschiedene Kombinationen aus unterschiedlichen Bakterienstämmen enthalten. Jeder dieser Stämme hat aber eine ganz individuelle Eigenschaft und dies führt zu unterschiedlichen Wirkungen. Außerdem kann durch die Kombination verschiedener Stämme wiederum eine andere Wirkung mit eigenen Eigenschaften erzeugt werden. Ein komplexes System also. Hieraus wird sofort klar, dass jedes Produkt in diesem Segment einzeln zu betrachten ist, denn es kann sowohl eigene Wirkungen als auch eigenen Nebenwirkungen aufweisen.
Zudem muss auch die Person, welche das Präparat einnimmt berücksichtigt werden, denn jeder Mensch ist immer in einem individuellen, gesundheitlichen Zustand. Alter, Gesundheit und Ernährung sowie Aktivität und Fitness fließen ebenfalls mit ein. Können also Probiotika nicht einfach bedenkenlos eingenommen werden? Im Prinzip schon, das große Aber folgt auf den Fuß, denn wenn sich Nebenwirkungen oder Symptome bemerkbar machen, steht der Körper vor einer Herausforderung.
Wichtige Informationen zu Nebenwirkungen von Probiotika
Wer die Produkte als Nahrungsergänzung einnehmen will, muss vorab wissen, dass die Symptome wie Blähungen und Verdauungsstörungen normal sind. Diese treten kurz nach der ersten Einnahme auf, und sollten nach spätestens 14 Tagen verschwunden sein. Sie können auch immer wieder auftauchen in dieser Phase. Diesen Zeitraum braucht der Körper, denn die probiotischen Präparate sorgen für einen schnellen Abbau von eingelagerten Abfallstoffen des Stoffwechsels.
Diese belasten den Körper für einige Zeit, bis sie dann ausgeschieden sind. Wer aber unter einer Erkrankung wie das Kurzdarmsyndrom leidet, verträgt in der Regel diese Produkte nicht. Das Problem hierbei ist der zu kurze Dünndarm. Bei Morbus-Crohn kann dies eine Folge einer Operation sein, sodass hier probiotische Produkte besser nicht eingenommen werden sollten.
Ein weiteres Problem, das auch bei einem gesunden Darm auftreten kann, ist eine Dünndarmfehlbesiedlung. Diese erzeugt einen Blähbauch und Bauchschmerzen, denn die Gase können nicht entweichen. Blähungen und Durchfall sind dann keine Seltenheit. Der Grund für diese Symptome sind die erhöhten Mengen an Milchsäurebakterien, welche sich im Dünndarm ansiedeln. Sie bilden Gase, wenn sie Kohlenhydrate Fermentieren.
Zuviel des Guten ist schädlich
Wie jetzt bekannt wurde, ist eine erhöhte Zufuhr an Probiotika alles andere als harmlos. Zum Aufbau der Darmflora kann Probiotika durchaus sinnvoll sein. Vor allem, wenn diese unter einer längeren Einnahme von Antibiotika gelitten hat, oder eine Erkrankung im Bereich des Magen-Darmes vorlag, kann es ratsam sein, die Flora wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dauerhafte Einnahme, oder gar eine überhöhte Zufuhr sollte allerdings vermieden werden. Ernährungs- und Gesundheitsexperten gehen sogar soweit, dass sie sagen, dass Probiotika nicht als Nahrungsergänzung sondern als Arzneimittel gesehen werden sollte.
Da dies aber noch lange nicht soweit ist, könnte es zu einem Problem werden, wenn Verbraucher der Werbung folgen und Probiotika als praktische Unterstützung ansehen. Grundsätzlich ist es ratsam den Arzt zu befragen, bevor solche oder ähnliche Produkte konsumiert werden, denn wie sich nun gezeigt hat, können diese doch recht starken Präparate unangenehme Wirkungen aufweisen. Dies lässt sich aber verhindern, wenn das Produkt nur eingenommen wird, wenn es wirklich nötig ist. Wer sich ausgewogen ernährt, genügend Flüssigkeit zu sich nimmt und für ausreichend Bewegung sorgt, kann in der Regel auf die Einnahme von Probiotika verzichten.
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