Dich sticht ja wohl der Hafer?!

Dich sticht ja wohl der Hafer?!

Wer hat diesen Satz als Kind nicht schon einmal gehört. Wer zu aufgedreht war, wurde schnell damit betitelt. Doch jetzt hat der Hafer den Olymp der Arzneipflanzen erklommen: Er ist die Arzneipflanze des Jahres 2017 und gilt dabei als besonders förderlich bei Blähungen und Stress sowie bei Hautproblemen. Meist hängen alle drei Faktoren zusammen, sodass man nun sicherlich gerne vom „Hafer gestochen“ wird.

Warum ist Hafer als Arzneipflanze relevant?

Viele kennen das Getreide vom Bäcker oder den beliebten Haferflocken. Doch Hafer kann weitaus mehr, als nur zu schmackhaften Gerichten oder Speisen verarbeitet werden. Durch seinen hohen Anteil an Ballaststoffen, Vitamin B und Flavonoide ist der Saathafer „Avena sativa“ zur Arzneipflanze 2017 gekürt worden. Vor allem der Bereich der Dermatologie sowie der, der Ernährung, werden hiervon angesprochen. Doch viele wissen nicht, dass Süßgräser, wie der Hafer, schon seit Jahrtausenden Einsatz als Arzneipflanze in der Heilkunde finden. Übrigens: Der Hafer bietet große Unterschiede zu seinen Kollegen, dem Weizen, Roggen und der Gerste. Vor allem sein Geschmack und sein Nährwert sind es, die ihn weit über die anderen Getreidearten heben.

Was wird vom Hafer als Heilmittel verwendet?

Genutzt werden in der Heilkunde das Stroh, das Kraut und das Korn des Hafers. Wer über juckende Haut klagt, oder Hautverletzungen aufweist, sollte einmal ein Bad in Haferstroh ausprobieren. Es soll hier den Juckreiz lindern und dafür sorgen, dass sich Verletzungen schneller regenerieren. Durch die vielen Mineralstoffe, welche im Haferkraut enthalten sind, kann es eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen.

Auch die enthaltenen Flavonoide wirken sich bei Entzündungen heilungsfördernd aus. Darüber hinaus enthält das Kraut auch Saponinen, welche sich auf das Immunsystem modulierend auswirken können. Bevor der Hafer blüht, beginnt bereits die Ernte des Krautes. Durch ein speziell entwickeltes Verfahren wird es dann extrahiert und gereinigt. Der Extrakt ist anschließend frei von Gluten und Proteinen und kommt häufig in Cremes, Bädern für trockene Haut oder atopischer Haut zum Einsatz. Bei Schuppenbildung, Rötungen oder Entzündungen sollen die Produkte eine heilende Wirkung aufweisen.

Darüber hinaus soll das Kraut auch eine positive Wirkung im Bereich der Homöopathie aufweisen, vor allem was das Segment des Stress und innere Unruhe sowie Konzentrationsstörungen anbelangt. In diesem Bereich werden übrigens Globuli und Lösungen in Apotheken angeboten. Reich an Vitamin B1 und B6 ist hingegen das vollreife Haferkorn. Sie wirken sich positiv auf den Verdauungstrakt aus und werden daher gerne bei Verdauungsproblemen verabreicht.

Die enthaltenen Beta-Glucane sollen die Darmwand vor äußeren Reizen schützen. Wer einen empfindlichen Magen hat, ist mit Hafer gut beraten, denn er soll anhand seiner löslichen Ballaststoffe beruhigend auf den Magen wirken. Die weiterhin enthaltenen, unlöslichen Ballaststoffe hingegen haben eine regulierende Wirkung auf die Verdauung. Hafer kann also ein gutes Mittel bei Blähungen und Verdauungsstörungen darstellen.

Hafer hat den Pokal verdient

Die Auszeichnung kommt für viele, die sich in der natürlichen Heilkunde auskennen, viel zu spät. Schon früher wurde gefordert, Hafer als Arzneipflanze auszuzeichnen. Nun ist es endlich soweit, und generell zeigt sich deutlich, dass Hafer aufgrund seiner vielseitigen Verwendung ein hohes Maß an Nutzen bieten kann. Wer unter Blähungen oder Verdauungsbeschwerden leidet, sollte einmal, eine Verträglichkeit der Präparate vorausgesetzt, mit seinem Arzt besprechen, ob sie einen Alternative darstellen können.

Der große Vorteil bei natürlichen und pflanzlichen Arzneimitteln ist, dass sie vom Körper besser aufgenommen und verwertet werden können. Chemische Medikamente sorgen im Körper oftmals für eine Übersäuerung, welche sich wiederum auf den Stoffwechsel und die Organe niederschlagen kann. Dies sorgt meist für eine vorzeitige Linderung, doch im späteren Verlauf können aufgrund der „Vergiftung“ des Körpers weitere Symptome und Blähungen auftreten. Vor allem der Darm hat hier viel Arbeit zu leisten und leidet oftmals unter einer vermehrten Medikamenteneinnahme. Gerade bei einer langfristigen Medikation entstehen häufig Verdauungsprobleme. Durch Produkte aus Hafer sollen diese gelindert und beseitigt werden können. Im Bereich des Reizdarmes wurden bislang Patienten erfolgreich gegen die Beschwerden, welche diese Krankheit mit sich bringt, behandelt.

Hafer ist kein Wundermittel

Wichtig ist es zu wissen, dass Hafer kein Wundermittel, sondern ein Produkt ist, das bereits seit Jahrtausenden zum Einsatz kommt. Ob in der Ernährung, oder bei der Behandlung von verschiedenen Krankheitsbildern und Symptomen ist es ein bewährtes, natürliches Produkt. Kinder und Jugendliche sollten jedoch nur in Absprache mit dem Arzt behandelt werden, denn Produkte aus Hafer zur Linderung von Erkrankungen gelten als Arzneimittel.

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