Beschwerden im Darmbereich – Genetische Veranlagung

Beschwerden im Darmbereich – Genetische Veranlagung

Beschwerden im Darmbereich sowie damit verbundene Erkrankungen und Blähungen können auch genetische Ursachen haben. Beim Reizdarm kann dies, beispielsweise der Fall sein.

Beim Reizdarm leiden die Betroffenen oftmals an veränderten Stuhlgewohnheiten, wie Durchfall, Verstopfung oder auch beiden Problematiken im Wechsel. Auch kann es vorkommen, dass dem Stuhlgang Schleim zugemengt ist oder starke Blähungen immer wieder auftreten. Zusätzlich bildet sich in der Regel auch ein aufgeblähter Bauch, welcher aus den genannten oberen Beschwerden resultiert.

Weiterhin können auch Kopf- und Gliederschmerzen auftreten sowie Schmerzen im Genitalbereich. Weitere Symptome sind unter anderem schwere Atmung, Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen, Rückenbeschwerden sowie das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben. Ebenfalls können Betroffene an Herzrasen oder holprigem Herzschlag leiden. Zusätzlich können Schweißausbrüche auftreten, sowohl kalte wie auch hitzige.

Bei genetisch bedingtem Reizdarm kann es auch dazu kommen, dass der Patient neben den genannten Beschwerden auch Schlafstörungen, Nervosität sowie seelische Anspannungen erleidet. Bei Patienten wurde auch beobachtet, dass sie neben den Beschwerden und Begleiterscheinungen im Magen-Darm Trakt auch Beschwerden in anderen Organen aufweisen. Dabei können auch Magen, Harnblase, Rücken oder das Herz betroffen sein.

Der Reizdarm kann verschieden stark ausgeprägt auftreten und sich im weiteren Verlauf verändern. Dabei ist ein Anstieg der Beschwerden oftmals nicht ausgeschlossen. Woher ein Reizdarm stammt kann nicht immer eindeutig lokalisiert werden. Oftmals steckt aber eine genetische Vererbung dahinter. Tritt der Reizdarm bei mehreren Familienmitgliedern auf, so kann davon ausgegangen werden, dass es sich um einen genetisch bedingten Reizdarm handelt. Diese erbliche Veranlagung kann sich über Generationen hinweg fortsetzen, so dass sogar Urenkel noch davon betroffen sein können.

Im Fall des trägen Darmes sieht es nicht anders aus. Ein träger Darm wirkt sich vor allem dahingehend auf die Verdauung aus, dass der Betroffene öfter an Verstopfung leidet. Der Darm ansich ist so stark verlangsamt in seiner Funktion, dass der Nahrungsbrei nur sehr langsam durch den Verdauungstrakt geführt wird. Weiterhin wird er dabei nur sehr langsam verwertet. Beides führt zu einer Gasbildung. Diese Gase sammeln sich an und ergeben dann Blähungen. Auch dies kann genetisch bedingt sein und von Eltern an Kinder weiter gegeben werden. Der Mediziner spricht im Fachjargon von Obstipation und meint damit die verlangsamte Entleerung und Tätigkeit des Darmes. Im Volksmund wird dies auch mit Verstopfung oder Darmträgheit beschrieben. Generell gilt die Obstipation nicht als Krankheitsbild im eigenständigen Sinne, sondern als Symptom. Doch auch dieses Symptom kann erblich weitergegeben werden.

Bei einem trägen Darm kommen häufig mehrere Faktoren zusammen. Neben der Möglichkeit, dass der träge Darm an sich erblich bedingt weiter gegeben wurde, kann es auch sein, dass eine andere Krankheit zu Grunde liegt, welche genetisch bedingt vorhanden ist. Mögliche Krankheiten, welche mit dem trägen Darm und im Endresultat den chronischen Blähungen zusammenhängen können, sind:

  • Diabetes
  • Darmtumor
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • physische Krankheiten, wie Parkinson oder Depressionen

Es können natürlich auch andere Faktoren für einen trägen Darm sorgen. Beispielsweise die Einnahme von starken Medikamenten, oder der Konsum von Medikamenten über einen langen Zeitraum. Auch dies kann die Darmfunktion angreifen und die Verdauungstätigkeit beeinflussen.

Darmpolypen sind eine weitere Erkrankung des Verdauungstraktes, welche Blähungen als Begleiterscheinungen mit sich bringen. Auch diese Krankheit kann erblich bedingt sein. Darmpolypen finden sich in der Darmschleimhaut. Die dort gebildeten Darmpolypen oder auch Adenome, sind gutartig und ähneln Wölbungen. Sie erreichen nur eine Größe von wenigen Millimetern. Grundsätzlich stellen sie keine größere Gefahr für den Betroffenen dar, jedoch sollten sie dennoch ärztlich beobachtet werden. Eine zusätzliche Behandlung ist ratsam, um eventuelle Verschlimmerungen zu verhindern. Das Problem an Darmpolypen ist, dass diese sich weiter entwickeln können, und von gutartigen auf bösartige Erscheinungen umschwenken können. Werden sie nicht behandelt so können daraus Wucherungen entstehen, welche im Drüsengewebe sitzen. Anfänglich bereiten die Polypen weniger Beschwerden oder sind überhaupt nicht spürbar. Erst ab einer gewissen Größe werden sie auch für den Betroffenen auffällig.

Treten Darmpolypen mehrfach in der Familie auf, so liegen meist folgende Krankheiten als Ursache zu Grunde:

  • Polyposis
  • Cowden Syndrom
  • Gardener Syndrom
  • Peutz-Jeghers Syndrom

In der Medizin bezeichnet man Darmpolypen auch als so genannte adenomatöse Erkrankung. Dies bedeutet auch, dass sie auf einem Gendefekt in der Vererbung beruht. Auch durch das Gardener Syndrom ausgelöste Darmpolypen beruhen auf einem Gendefekt. In diesem Zusammenhang entsteht bei den meisten Patienten ebenfalls Darmkrebs.

Das Peutz-Jeghers-Syndrom zeichnet sich durch eine braun gefärbte Fleckenbildung an Körperteilen aus, welche auch im Mundraum selber sichtbar sein können. Das Cowden Syndrom hingegen zeichnet sich durch seine Vererbung von Generation zu Generation aus und wird oft in Verbindung zu Schilddrüsen- sowie Brustkrebs gebracht. Das besonders Heimtückische an Darmpolypen ist, dass sie im Anfangsstadium keine oder nur sehr geringe Beschwerden auslösen. Auch verspürt der Betroffene selten Symptome, die auf Darmpolypen schließen lassen könnten. Nach einer gewissen Entwicklungsphase können die Darmpolypen jedoch anhand von Symptomen in Erscheinung treten. Dabei müssen sie jedoch zuerst eine gewisse Größe erreicht haben. Die folgenden Symptome werden als typisch für Darmpolypen bezeichnet:

  • Blut im Stuhl
  • Durchfall oder Verstopfung, bzw. beides im Wechsel
  • Blutarmut sowie Eisenmangelanämie

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