EHEC beschäftigte vor Wochen ganz Deutschland. Die Suche nach der Ursache für die schwere Darmerkrankung, an der viele Menschen starben und Tausende litten, wurde zur regelrechten Fahndungsarbeit für Mediziner und Wissenschaftler. Vor allem aber gab es eine Menge fälschlicher Annahmen rund um EHEC und dessen Verlauf. Während viele davon ausgingen, dass es sich um einen Virus handle, bestätigen Wissenschaftler nun, dass EHEC definitiv kein Virus ist. Suchmaschinen waren in der Zeit, als die Erkrankungswelle regelrecht durch Deutschland fegte, mit Suchanfragen völlig überlastet.
Vor allem aber war eines dabei besonders auffällig. Viele Bürger, welche sich über das Internet über EHEC informieren wollten, gaben als Suchbegriff EHEC-Virus ein. Offenbar muss hier ein Informationsfehler dafür gesorgt haben, dass die meisten Menschen davon ausgingen, es handle sich wirklich um einen Virus. Dabei ist EHEC kein Virus. Die schwere Darmerkrankung wird von einem Bakterium ausgelöst. Dieses Bakterium befand sich auf verschiedenen Speisen, welche roh verzehrt wurden. So erkrankten Menschen besonders häufig nach dem Verzehr von Salat. So nahm man erst einmal an, dass die Bakterien auf Salatgurken oder Paprika säßen. Später standen dann Salatköpfe im Visier der Forscher. Im weiteren Verlauf verhärtete sich jedoch der Verdacht, dass sich das Bakterium auf Sprossen befand. Dabei ist dies nicht besonders überraschend, wenn man den Aussagen von Nahrungsmittelexperten trauen darf. Denn gerade Sprossen sind häufiger mit Bakterien belastet, als weithin angenommen wird.
Die vergangene Epidemie zeigte auch deutlich, dass mit einer schweren Erkrankung auch gleichzeitig eine ganze Reihe an Irrtümern auftreten. So waren viele der Meinung, dass der Erreger ausschließlich auf Rohkost und Salat zu finden ist. Doch auch auf Fleisch kann sich der EHEC Erreger niedersetzen und so später für eine Ansteckung sorgen. Des weiteren können Ansteckungsquellen für EHEC und andere Darmerkrankungen überall lauern. Folgende Ursachen kommen in Frage:
- Übertragung von Tier zu Mensch, wenn man mit Tierkot von infizierten Tieren in Berührung kommt.
- Übertragung durch die Nutzung von öffentlichen Toiletten, wenn ein Infizierter, der jedoch noch keine Symptome aufweist, zuvor die Toilette benutzt hat.
- Übertragung durch Rohkost
- Übertragung durch Rohmilchprodukte
- Übertragung durch nicht gegartem Fleisch
Maßnahmen um sich vor EHEC und anderen Darmerkrankungen zu schützen:
Egal ob Erwachsener oder Kind, ein Punkt ist unabdingbar: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen schützt bereits vor einer großen Vielzahl an Erkrankungen. Das reinigen der Hände sollte mehrmals täglich vorgenommen werden und mit Seife durchgeführt werden.
Zusätzlich sollte auch ein Desinfektionsmittel zum Einsatz kommen, wenn man beispielsweise öffentliche Toiletten aufsuchen möchte. Auch das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln oder öffentlichen Gebäuden kann zu einer Ansteckung führen. Im Fall von EHEC ist dies eher unwahrscheinlich, jedoch können andere schwere Darmerkrankungen auch von Mensch zu Mensch, ohne die Berührung von Kot, übertragen werden. Hier schützt man sich durch Händewaschen, Hygiene und vor allen Dingen Desinfektion. Im Handel sind Hygienetücher mit Desinfektionsmittel erhältlich, welche bequem überall mit hingenommen werden können. Nach dem Berühren von Türklingen oder einer Fahrt in Bus oder Straßenbahn ist es ratsam die Hände kurz damit abzuwischen. Häufig tötet das Desinfektionsmittel bereits 90 % der Bakterien und Viren ab. So schützt man sich und auch seine Mitmenschen vor einer unkontrollierbaren Ausweitung.
Welche Anzeichen gibt es für schwere Darmerkrankungen?
In der Regel erleiden die Menschen starke Durchfälle. Diese sind meist sehr wässerig, gehen mit Krämpfen einher. Auch kann sich Blut im Stuhlgang befinden. Erkrankte, welche an EHEC litten berichteten, dass sie zuerst langanhaltende sehr dünnflüssige Durchfälle hatten, bei denen dann später starke Blutschwälle hinzukamen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte jedoch niemand warten! Sobald schwere Durchfallerkrankungen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Manchmal steckt nur ein verdorbener Magen dahinter, aber meistens handelt es sich um eine Infektion, welche behandelt werden muss. Dadurch vermeidet man auch eine Verbreitung des Infektionsauslösers und kann selber schneller genesen.
Weitere Symptome können sein:
- Fieber
- Erbrechen
- Übelkeit
- Blähungen
- Abwechselnd Durchfall und Verstopfung
Weitere Schutzmaßnahmen, um sich vor Darmerkrankungen zu schützen:
- Gründliches Händewaschen
- Desinfektionsmittel
- Saubere Zubereitung von Lebensmitteln
- Saubere Arbeitsflächen in der Küchen
- Küchengeräte gründlich säubern
- Schneidebretter regelmäßig austauschen
- Ordentliches reinigen von Obst und Gemüse
- Schälen von Gemüse und Obst
- Fleisch gut durchgaren
Keine Rohmilchprodukte oder Rohmilch verzehren – vor allen Dingen sollten Kinder auf keinen Fall Rohmilch zu sich nehmen.
Reinigung von Gemüse, Obst und Küchenutensilien. Außerdem sollte man Gemüse möglichst schälen und vor dem Verzehr kurz erhitzen. Rohmilch und Fleisch sollten ebenfalls gut durcherhitzt werden.
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