Was versteht man unter einem Darmverschluss (Ileus)?

Was versteht man unter einem Darmverschluss (Ileus)?

Zunächst einmal dient zur Erklärung des Begriffs die Erklärung des Begriffs Ileus. Er entstammt der griechischen Sprachfamilie und hat ursprünglich die Bedeutung, dass etwas voll Schlamm ist. Betrachtet man dies nun im übertragenen Sinn auf den menschlichen Verdauungstrakt, besagt der Begriff Ileus nichts anderes, als dass der betroffene Darmteil voll Nahrungsbrei ist, der nicht weitertransportiert werden kann. In diesem Fall liegt also ein Darmverschluss vor. Es handelt sich dabei um eine vollständige Unterbrechung der normalen Darmpassage, die sowohl im Dünn- als auch im Dickdarmbereich auftreten kann. Ein Darmverschluss kann, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und beseitigt wird, lebensbedrohliche Folgen für den Betroffenen haben. Dem menschlichen Darm kommt in der Versorgung des Organismus eine ganz wesentliche Rolle zu. Aus dem im Magen vorverdauten Nahrungsbrei resorbiert der Arm weitere Nahrungsbestandteile und gibt sie an den Blutkreislauf ab. Die verbleibenden unverdaulichen Nahrungsbestandteile werden dann als Kot ausgeschieden. Die Aufnahme der Nährstoffe erfolgt im Bereich des Dünndarms. Der Dickdarm kommt nur mit den unverdaulichen Nahrungsbestandteilen in Berührung, zersetzt mithilfe der dort angesiedelten Bakterien die Feststoffe und sorgt für den Abtransport und die Ausscheidung. Allerdings werden im Bereich des Dickdarms dem Kot noch Wasser in nicht unerheblicher Menge und Salze entzogen und wieder in den Organismus zurückgeführt. Liegt ein Darmverschluss im Bereich des Dickdarms vor, verbleiben die Verdauungssäfte im Darm und ein ebenfalls lebensbedrohlicher Flüssigkeitsmangel entsteht.

Welches sind die Ursachen für einen Darmverschluss?

Die Medizin unterscheidet den Darmverschluss nach seinen Ursachen in drei unterschiedliche Varianten. Diese können als Folgeerscheinung einer anderen Erkrankung auftreten, durch äußere Einflüsse entstehen oder auch eine Mischform aus mehreren ungünstigen Ereignissen darstellen.

Die unterschiedlichen Arten des Darmverschlusses

  • Mechanischer Darmverschluss
  • Funktioneller Darmverschluss
  • Gemischter Darmverschluss

Entsprechend seiner Definition hat der mechanische Darmverschluss immer mechanische Ursachen. In der Regel entsteht er, wenn ein Fremdkörper in den Darmbereich gelangt. Aber auch Wurmbefall oder ein Tumor können als Ursache für einen mechanischen Darmverschluss erkannt werden. Der medizinische Fachbegriff für solche mechanischen Ereignisse lautet Obturation des Darms. Allerdings darf man bei der Suche nach den Ursachen die Tatsache, dass der Darm ein Hohlorgan ist, nicht außer Acht lassen. Hohlorgane lassen sich von außen zusammendrücken und damit können auch Tumorerkrankungen außerhalb des Darms für einen mechanischen Darmverschluss verantwortlich sein. Auch eine Abschnürung des Darms (Strangulationsileus) durch Gefäße oder Bindegewebsbänder kann zu einem Verschluss führen. In diesem Fall ist eine akute Lebensgefahr des Patienten gegeben. Der betroffene Teil des Darms wird nicht mehr durchblutet und ist in der Regel auch nicht zu retten. Er muss operativ entfernt werden. Beim funktionellen Darmverschluss ist eine Störung in der natürlichen Darmbewegung häufig die Ursache für einen Verschluss. Eine Lähmung der Darmwandmuskulatur zum Beispiel verhindert den Transport des Nahrungsbreis. So entsteht ein Stau und der Darmverschluss ist gegeben. Häufig entsteht im funktionellen Bereich auch ein Teilverschluss des Darms. Hier spricht der Mediziner von einem Subileus. Wird dieser Teilverschluss rechtzeitig erkannt, kann unter Umständen auf einen operativen Eingriff verzichtet werden. Der gemischte Darmverschluss ist eine Zusammensetzung aus dem mechanischen und funktionellen Darmverschluss. Fremdkörper und Tumore im Darm und eine gleichzeitige Lähmung der Darmmuskulatur führen dazu, dass der Darm seine Funktion nicht mehr ausüben kann und komplett undurchlässig ist. Wird dies nicht rechtzeitig erkannt, kann es zu einer Ruptur der Darmwand kommen. Eine schwerwiegende Infektion aller umliegenden Organe und Gewebeteile ist die Folge.

Für den Patienten kann dies unter Umständen bedeuten, dass – falls er die Erkrankung überlebt – ein künstlicher Darmausgang gelegt werden muss. Auch bestimmte Erkrankungen können Ursache für den Darmverschluss sein. So sind Patienten mit Morbus Crohn anfällig für Darmverschlüsse im Dünndarmbereich. Eine Divertikulitis, Gallensteine und Darmkrebs sind die häufigsten Ursachen für einen Darmverschluss im Bereich des Dickdarms.

Die häufigsten Ursachen für einen Darmverschluss

  • Fremdkörper im Darm
  • Darmkrebs
  • Tumore außerhalb des Darms
  • Bindegewebswucherungen nach Operationen
  • Morbus Crohn
  • Gallensteine
  • Darmwandlähmungen

Welche Therapiemöglichkeiten sind beim Darmverschluss möglich und wie kann man vorbeugen?

Nicht in jedem Fall ist bei einem Darmverschluss eine sofortige Operation notwendig und angezeigt. Liegt die Ursache in der Lähmung der Darmmuskulatur im Dünndarm, kann konservativ therapiert werden. Dem Patienten wird eine Magensonde gelegt, über die der aufgestaute Nahrungsbrei abgesaugt wird. Eine gezielte Medikation setzt die normale Darmtätigkeit in Gang. Ein Darmverschluss im Bereich des Dickdarms muss auf jeden Fall operativ beseitigt werden. Eine sofortige Notoperation ist angezeigt, wenn es sich um einen sogenannten Strangulationsileus handelt. Erfolgt diese Operation nicht innerhalb einer Stunde, ist das Leben des Patienten akut gefährdet. Vorbeugende Maßnahmen im täglichen Leben sind eine gesunde Ernährung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Kontrolle eines regelmäßigen Stuhlgangs. Das Vermeiden von schwer verdaulichen Speisen und der sofortige Gang zum Arzt, falls Anzeichen einer Störung im Verdauungsbereich wie eine vermehrte Gasansammlung oder fehlender Stuhlgang auftreten, können lebensrettend sein.

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