Viele Patienten kommen zu ihrem behandelnden Arzt in die Praxis und klagen über stechende Schmerzen im Bauchbereich. Doch handelt es sich wirklich um simple Bauchschmerzen oder liegt gar eine Appendizitis vor?
Die Appendizitis ist eine Entzündung am Blinddarm. Diese kann, wenn sie nicht behandelt oder rechtzeitig entdeckt wird, zu Komplikationen führen kann. Erkennt der Arzt jedoch die Appendizitis frühzeitig, gibt es gute Behandlungsmethoden, um dem Patienten die Schmerzen zu nehmen und die Entzündung abklingen zu lassen.
Ursachen der Blinddarmentzündung
Bei einer Appendizitis, also der Blinddarmentzündung, ist der Wurmfortsatz des Blinddarmes durch bakterielle Entzündung erkrankt. Dieser Teil des Darmes, welcher verkümmert ist und daher blind endet, liegt unterhalb des Dünndarmes und am Anfang des Dickdarmes. Er kann bis zu 20 Zentimeter lang sein und wird durch Bakterien entzündet. Die Ursachen hierfür können verschiedener Art sein. Unter anderem kann der Grund für eine Appendizitis auch eine dauerhafte Verstopfung sein, bei der sich gefährliche Entzündungsbakterien gebildet haben, welche dann den Wurmfortsatz angreifen.
Diese Form der Blinddarmentzündung kommt, laut Statistiken etwa bei 7 Prozent der Menschen in Deutschland vor. Diese Zahl scheint gering, doch dennoch ist die Appendizitis mit diesem vermeintlich geringen Prozentsatz die am häufigsten auftretende Erkrankung im Bauchbereich. Die Statistik besagt auch, dass die meisten Erkrankten ein Alter von 10 bis 30 Jahre haben und dabei jedoch die Anzahl der Kinder, Jugendlichen und Schwangeren am höchsten ist. Der Grund ist, dass bei dieser Gruppe das Immunsystem nicht stark ausgeprägt ist und auch Schwangere an einem geschwächten Immunsystem leiden. Bakterien haben so tendenziell ein leichtes Spiel sich zu vermehren und Entzündungen hervorzurufen.
Des weiteren kann eine Ursache für eine Appendizitis ein verstopfter Wurmfortsatz sein. Eine derartige Problematik entsteht, wenn so genannte Kotsteine im Wurmfortsatz abgelagert werden oder er selber abgeknickt ist. Auch Würmer oder andere Darmparasiten für eine Entzündung verantwortlich sein. Durch eine bereits bestehende Entzündung der Darmwand oder eine Verwachsung der Darmwand und dem Wurmfortsatz kann es ebenfalls zur Appendizitis kommen.
Symptome der Appendizitis
Wenn Sie folgende Beschwerden an sich bemerken, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen und ihn darauf hinweisen, dass Sie den Verdacht hegen an Appendizitis zu leiden:
- Stechende Bauchschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- starker Durchfall
- Druckempfindlichkeit am Bauch
- Appetitlosigkeit
- In manchen Fällen auch Stuhlverhalt, das bedeutet, Sie können den Stuhl nicht abgeben.
- Fieber, Nachtschweiß und erhöhtes Pulstempo
Üblicherweise beginnen die Schmerzen unterhalb des Bauchnabels. Schnell bewegen diese sich auf die rechte Seite des Bauches in Höhe des Blindarmes. Innerhalb von etwa acht bis zwölf Stunden treten dann typische Schmerzen auf, welche durch Gehen oder Bewegung verursacht werden. Man spricht hierbei von so genannten Erschütterungsschmerzen. Bei Schwangeren kann durch die Verlagerung der inneren Organe auch ein Schmerz im rechten Ober- beziehungsweise Mittelbauch lokalisiert werden.
Die Stadien der Appendizitis
Generell können Entzündungen in verschiedenen Stadien auftreten. So auch die Appendizitis. Der Beginn der Erkrankung wird als katarrhalisches Stadium bezeichnet. Hiermit benennt der Mediziner die Schwellung des Wurmfortsatzes durch die Entzündung. Dieser rötet sich und schwillt an. Doch eine Steigerung ist nicht zwingend die Folge, denn auch eine spontane Rückbildung ist durchaus möglich und tritt sogar häufig auf.
Ist das seropurulente Stadium erreicht, hat sich im Wurmfortsatz aufgrund der Entzündung bereits Eiter gebildet. Der Mediziner spricht hierbei auch von der zerstörerischen Blinddarmentzündung. Hat die Entzündung dieses Stadium erreicht, bleibt ein operativer Eingriff nicht mehr aus. In der Regel wird dann schnellstmöglich gehandelt und der Bilddarm entfernt. Geschieht dies nicht, kann ein Blinddarmdurchbruch die Folge sein. Auch dieser muss zwingend operativ behandelt werden.
Therapeutische Maßnahmen bei Appendizitis
Oberste Prämisse bei einer Appendizitis ist schnelles Handeln. Lange Wartezeiten ergeben sich bei aktuer Erkrankung niemals. Denn nur so kann ein weiteres Fortschreiten der Entzündung oder gar ein Durchbruch vermieden werden. Während der Beobachtungsphase darf der Patient keinerlei Nahrungsmittel zu sich nehmen, denn im Ernstfall muss sofort operiert werden können. Die Operation erfolgt immer stationär und mit Vollnarkose. Bei der Operation wird der entzündete Wurmfortsatz entfernt. Eine erneute Erkrankung an einer Appendizitis ist so nicht mehr möglich. Während man früher am offenen Bauch operierte existiert heute die Möglichkeit durch eine minimale invasive Operationsmethode den Blinddarm zu entfernen. Durch die Endoskopie ist es heute für den Patienten deutlich leichter, nach der Operation zu genesen. Denn bei einer offenen Operation wird der Bauch komplett geöffnet, durch die Endoskopie sind jedoch nur drei winzige, später nicht mehr sichtbare Schnitte nötig.
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