Die Hiatushernie, besser bekannt als Zwerchfellbruch

Wenn Teile der Eingeweide aus der Bauchhöhle durch eine Lücke in der Bauchwand austreten, spricht man von einer Hernie. Solche Lücken in der Bauchdecke können sowohl angeboren als auch erworben sein. Die Hiatushernie ist eine besondere Form, bei der Teile des Magens durch eine Lücke im Zwerchfell in den Brustraum eintreten. Dabei erfolgt der Austritt in dem Bereich, in dem auch die Speiseröhre in den Bauchraum eintritt. Der Mediziner bezeichnet diese Lücke als Hiatus Oesophagus. Hiatushernien treten vermehrt bei Patienten auf, die unter der Refluxkrankheit leiden. Bei der Refluxkrankheit fließt Magensäure zurück in die Speiseröhre. Die Refluxkrankheit entsteht durch eine Schwächung des Bindegewebes im Bereich der Einmündung der Speiseröhre in den Magen. Normalerweise sorgt der steile Winkel, in dem die Speiseröhre in den Magen eintritt dafür, dass keine Magensäure zurückfließen kann. Ist das Bindegewebe geschwächt, verändert sich dieser Winkel.

Die Folgen sind unangenehmes Sodbrennen und häufiges Aufstoßen. Da die Refluxkrankheit und die Hiatushernie ähnliche Symptome aufweisen, muss geprüft werden, ob die normale Stellung von Speiseröhre und Magen zueinander noch gegeben oder bereits vollständig verschoben ist. Die genauen Ursachen für das Entstehen der Hiatushernie sind nicht genau bekannt. Es besteht allerdings ein starker Zusammenhang zwischen der altersbedingten allgemeinen Schwächung des menschlichen Bindegewebes und dem Auftreten von Hiatushernien. Die Hiatushernie entsteht immer dann, wenn der Druck auf das Zwerchfell zu groß ist. Übergewicht oder auch eine Schwangerschaft können eine solche Druckerhöhung auch bei jüngeren Patienten auslösen und somit zu einer Hiatushernie führen.

Welche Symptome deuten auf eine Hiatushernie hin?

Zunächst einmal muss man zwei unterschiedliche Arten von Hiatushernien unterschieden. Eine davon, die vom Mediziner als axiale Gleithernie bezeichnet wird, verläuft in der Regel beschwerdefrei. Der Zwerchfellbruch wird – wenn überhaupt – nur durch einen Zufall entdeckt, wenn bei dem Patienten aus anderen Gründen eine Magenspiegelung durchgeführt wird. Es wird allerdings beobachtet, dass Patienten, die eine axiale Gleithernie haben, durchaus die Symptome der Refluxkrankheit aufweisen. Treten die nachstehend genannten Symptome regelmäßig auf, sollte über eine Magenspiegelung der Befund abgeklärt werden:

  • Häufiges und schmerzhaftes Sodbrennen
  • Aufstoßen
  • Beschwerden beim Schlucken
  • Rückfluss von Nahrungsmittelresten beim Aufstoßen

Als wesentlich unangenehmer präsentiert sich die von Medizinern als paraösophageale Hernie bezeichnete Hiatushernie. Hier entstehen die unterschiedlichen Symptome adäquat zum Fortschreiten des Krankheitsbildes. Im ersten Stadium, auch asymptomatisches Stadium genannt, verspürt der Patient keinerlei Beschwerden. Erste Anzeichen für eine Hiatushernie sind im zweiten Stadium Aufstoßen und ein drückendes Gefühl im Brustraum nach dem Essen. Die dritte Phase, Komplikationsstadium genannt, sollte ernst genommen und unverzüglich behandelt werden. Eine paraösophageale Hernie kann zur Bildung von Magengeschwüren, einer Magenwandperforation, inneren Blutungen und Einklemmungen führen. Starke Magenschmerzen oder Schmerzen im Oberbauch und Brustbereich, eine chronische Blutarmut, Blässe und verstärktes Herzklopfen sind die äußeren Anzeichen. Röntgenuntersuchungen mit Kontrastmitteln oder eine Bauchspiegelung (Endoskopie) bringen Aufschluss über den Fortschritt der Erkrankung.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei der Hiatushernie?

Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass nicht jede Hernie automatisch therapiert werden muss. Auch der sogenannte Zwerchfellbruch, wenn er keinerlei Beschwerden verursacht, muss nicht zwangsläufig behandelt werden. Dies gilt besonders dann, wenn die Hiatushernie in Form einer axialen Gleithernie auftritt. Vorbeugend kann allerdings eine Menge getan werden. So ist zum Beispiel die Reduzierung des Gewichtes bei übergewichtigen Patienten dringend notwendig. Außerdem kann eine Umstellung der Lebensgewohnheiten sinnvoll sein. Mehrere über den Tag verteilte fettarme Gerichte und der Verzicht auf Essen am späten Abend sind eine Möglichkeit. Der Verzicht auf Nikotin, zuckerhaltige Speisen und säurehaltige Getränke sowie eine erhöhte Schlafposition ist eine andere. Der Einsatz von säurehemmenden Medikamenten kann genauso eine Erleichterung bringen wie eine Medikation mit Mitteln, die die Magen- und Darmtätigkeit anregen. Nur in seltenen Fällen ist eine Operation notwendig, die in der Regel minimal-invasiv durchgeführt wird. Ganz anders stellt sich die Therapie dar, wenn eine paraösophageale Hernie diagnostiziert wurde. Die Symptome können bei dieser Form der Hiatushernie deutlich schwerwiegender ausfallen. Sie reichen von einer Passagestörung, also einer Behinderung des normalen Nahrungstransports durch eine Verdrehung des Magens über Schleimhautveränderungen und Geschwürbildungen bis hin zum Einklemmen und Absterben von Gewebe. Eine Passagestörung zeigt sich durch Schluckbeschwerden und häufiges, meist am Morgen vorkommendes Erbrechen. Schleimhautveränderungen und Geschwürbildungen machen sich ebenfalls deutlich bemerkbar. Durch eine Veränderung der Magenschleimhaut, auch Erosion genannt, kann es zur Bildung von Magengeschwüren kommen. Häufig entstehen dabei auch innere Blutungen, die eine extreme Blutarmut zur Folge haben. Bei schwerwiegenden Komplikationen kann es hier zu massiven Blutungen im Magen- und Darmbereich oder zu einem Durchbruch der Magenwand kommen. Hier ist eine sofortige Operation angezeigt, um Schäden an anderen Organen und schwerwiegende Infektionen zu vermeiden. Auch bei Einklemmungen von Gewebeteilen muss eine sofortige Notoperation erfolgen. Durch die Verlagerung von Magenteilen in die Zwerchfelllücke wird die Durchblutung des Gewebes sehr stark eingeschränkt. Der Patient empfindet einen extrem starken akuten Brustschmerz. Eine Operation verhindert, dass das Gewebe abstirbt oder ein Durchbruch entsteht.

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