Darmdivertikel – unscheinbar, doch folgenreich

Divertikel können an unterschiedlichen menschlichen Hohlorganen wie zum Beispiel der Harnblase oder der Speiseröhre auftreten. Findet man diese birnen-, pilz- oder sackförmigen Ausbuchtungen im Darmbereich, spricht der Mediziner von Darmdivertikeln. Im Bereich des Dünndarms verursachen Darmdivertikel nur in seltenen Fällen Probleme wie Völlegefühl, Durchfälle oder Bauchschmerzen. Entdeckt werden können sie hier auch nur durch spezielle, mit Kontrastmitteln unterstützte Röntgenuntersuchungen. Meistens verlaufen Darmdivertikel im Dünndarm jedoch problemlos und bleiben unentdeckt. Im Dickdarmbereich treten Darmdivertikel vermehrt bei älteren Menschen auf. Eine Darmspiegelung kann Aufschluss über die Anzahl der Divertikel geben. Bei starkem Aufkommen spricht man von einer Divertikulose. Wenn sich die Darmdivertikel entzünden, lautet die Diagnose Divertikulitis.

Wie entstehen Darmdivertikel?

Die genauen Ursachen für die Entstehung von Darmdivertikeln sind trotz der hochwertigen Diagnosemethoden in der modernen Medizin noch immer nicht genau bekannt. Während bei einem sehr geringen Anteil von Patienten davon ausgegangen wird, dass die Divertikel bereits angeboren waren, ist jedoch davon auszugehen, dass sie bei einem weitaus höheren Anteil der Betroffenen erst im Laufe des Lebens entstehen. Es wird vermutet, dass es einen ursächlichen Zusammenhang gibt zwischen dem Druck innerhalb des Darms und der Darmwand, die besonders im zunehmenden Alter durch den Abbau von Gefäßen und der Schwächung des Bindegewebes stark nachgibt. Entsteht nun an Stellen im Darm, wo das Muskelgewebe bereits geschwächt ist, ein höherer innerer Druck, wird die Darmschleimhaut durch die Lücken ind er Muskulatur gepresst. Die meisten Darmdivertikel, die auf diese Art entstanden sind, variieren in ihrer Größe zwischen eine Erbse und einer Kirsche. Begünstigt wird die Entstehung von Darmdivertikeln durch eine Ernährung, die dauerhaft zu wenig Ballaststoffe enthält.

Dass eine ballaststoffreiche Ernährung zu einer besseren Verdauung von Nahrungsmitteln und damit auch zu einer größeren Stuhlmenge führt, ist allgemein bekannt. Im Umkehrschluss löst also eine Ernährung, die nicht ausreichend Ballaststoffe enthält, eine relativ geringe Stuhlmenge aus. Um diese durch den Verdauungstrakt zu befördern, muss der Darm Schwerstarbeit leisten. Dadurch wird der Druck im Inneren des Darms deutlich erhöht. Der Dickdarm entzieht dem Stuhl das Wasser, sodass sich die Menge weiter reduziert. Durch die starken Darmwindungen kurz vor dem Enddarm ist der Transport zusätzlich erschwert. In diesem Bereich, der als Sigma oder Sigmoid bezeichnet wird, ist die Entstehung von Darmdivertikeln am wahrscheinlichsten.

Die unterschiedlichen Symptome der Darmdivertikel und der Krankheitsverlauf

Entsteht die Divertikelbildung im Bereich des Dünndarms, können Bauchschmerzen, Völlegefühl und Durchfälle die auffälligsten Symptome sein. Dadurch, dass der natürliche Transport des Stuhls durch die Divertikel bereits im Dünndarm stark beeinträchtigt wird, kann es hier zu einer verstärkten Ansammlung von Bakterien kommen. In der Folge entsteht häufig eine Störung in der Fettverdauung und es kommt zu sogenannten Fettstühlen, bei denen das unverdaute Fett meist in Form von Durchfällen ausgeschieden wird. Durch diese Symptomatik wird auch die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen im Organismus beeinträchtigt und es kann zu Vitaminmangelerscheinungen kommen. Die erhöhte Ansammlung von Bakterien führt außerdem zu einer Störung bei der Bildung der roten Blutkörperchen, sodass eine Anämie als Folgeerkrankung nicht ausgeschlossen werden kann. Eine besondere Form der Darmdivertikel im Dünndarm ist das angeborene Meckel-Divertikel. Es entsteht immer im unteren Teil des Dünndarms und kann zu Komplikationen führen, die einen Darmverschluss verursachen. In diesem Fall ist ein operativer Eingriff nicht zu umgehen.

Symptome von Dünndarmdivertikeln können sein

  • Völlegefühl
  • Bauchschmerzen
  • Fettstühle

Mögliche Folgeerkrankungen:

  • Vitaminmangelerscheinungen
  • Anämie
  • Darmverschluss

Während die Diagnostik von Divertikeln im Bereich des Dünndarms eher schwierig ist, stellt sich dies im Dickdarmbereich wesentlich unkomplizierter dar. Eine Darmspiegelung zeigt, wo sich die Divertikel befinden. In der Regel verursachen Darmdivertikel im Dickdarm keine schwerwiegenden Symptome. Schwieriger wird es, wenn Stuhl die Divertikelöffnungen verschließt und so Entzündungen hervorgerufen werden. Die Divertikulitis geht in der Regel mit Schmerzen, Fieber und einer Störung im Verdauungsablauf einher. Der Verlauf einer Divertikulitis lässt sich durch eine Umstellung der Ernährung und eine vermehrte Aufnahme von Ballaststoffen häufig günstig beeinflussen. Operative Eingriffe sind hier eher die Seltenheit. Lediglich bei sehr ausgeprägten Formen der Divertikulitis kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen, die einen sofortigen operativen Eingriff notwendig machen. Darmdurchbrüche und in der Folge dann Entzündungen des gesamten Bauchfells könnten ohne Eingriff die Folge sein.

Symptome einer Divertikulitis

  • Fieber
  • Starke Schmerzen
  • Verdauungsstörungen

Mögliche Folgeerkrankungen

  • Darmdurchbruch
  • Bauchfellentzündung

Wie kann man Darmdivertikeln vorbeugen?

Die beste Vorbeugung gegen Darmdivertikel ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Der Körper benötigt ausreichend Ballaststoffe, um eine geordnete Nahrungsverdauung und einen problemlosen Transport des Stuhls durch den gesamten Darmtrakt zu gewährleisten. Außerdem ist es wichtig, eine ausreichende Trinkmenge zu sich zu nehmen. Körperliche Bewegung hat ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Darmtätigkeit und trägt zu einer geeigneten Vorbeugung von Darmdivertikeln bei.

Dieser Beitrag stellt in keiner Weise ein Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Ärzte dar und ist lediglich als unverbindliche Information anzusehen. Für die Erstellung eigenständiger Diagnosen kann und darf dieser Beitrag nicht herangezogen werden. Für Schäden, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, wird gegen-blaehungen.de weder direkt noch indirekt zur Verantwortung gezogen. Die Betreiber dieser Seite raten allen Benutzern mit Gesundheitsproblemen dazu auf, immer einen Arzt aufzusuchen, der Sie beraten kann, welche Behandlung in Ihrem konkreten Fall sinnvoll ist. Wir raten von Behandlungen ohne ärztliche Aufsicht ab.

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