Bulimie – Erkrankung der Seele

Eine schwere Erkrankung ist die Bulimia nervosa. Sie schlägt sich auf Magen-Darm nieder und hat überwiegend psychische Ursachen. Damit der Mensch gesund bleibt, muss auch die Psyche in Takt sein. Bei Bulimie ist das Gleichgewicht der Seele nicht mehr vorhanden. Es gibt Möglichkeiten dies wieder herzustellen, doch die Patienten sind diejenigen, die die Hilfe auch annehmen müssen.

Ess-Brech-Sucht und was es bedeutet an Bulimie erkrankt zu sein

Viele junge Menschen, Mädchen wie Jungs, erkranken in der Pupertärenfase an Essstörungen. Auch im späteren Leben kann dieses gestörte Verhältnis zur Nahrung auftreten. Die Bulimie ist eine der Essstörungen und zeichnet sich dadurch aus, dass sie Essanfälle hervorruft. Die Patienten „stopfen“ sich regelrecht Nahrung, Lebensmittel und Speisen jeglicher Art in den Magen. Ist der Essanfall vorüber lösen sie das Erbrechen selbst aus. Sie möchten alles was sie gegessen haben sofort wieder los werden. In besonders schlimmen Fällen steigert sich das selbstausgelöste Erbrechen soweit, dass ein normaler Restaurantbesuch oder eine herkömmliche Mahlzeit, die völlig regulär wäre und nichts mit gestopfter Nahrungsaufnahme zu tun hat, nach dem Essen sofort wieder erbrochen wird.

Dies ist ein Teufelskreislauf. Denn die Patienten sind meist aufgrund psychischer Ursachen in die Bulimie geraten. Sie zwingen sich zum Erbrechen, da sie auf keinen Fall Gewicht zunehmen möchten. Nicht selten ergänzt sich die Ess-Brech-Sucht mit dem Missbrauch von Medikamenten. Die meisten Betroffenen sind weiblich und zu Beginn der Erkrankung völlig normalgewichtig!

Ursachen der Bulimie

Bulimie kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Die typischen Gründe, auf die ein Patient zu erst getestet wird sind:

  • Psychische Probleme, Minderwertigkeitsgefühle
  • Starker Stress
  • Familiäre Belastungen
  • Biologische Faktoren
  • Inakzeptanz dem eigenen Körper gegenüber
  • Verschobene Körperwahrnehmung (die Patienten sehen sich als dick an)
  • Druck von Außen, durch gesellschaftliches Schönheitsideal

Woran erkennt man eine Bulimie?

Der Betroffene leidet unter regelrechten Essanfällen. Auch Depressionen können Symptome der Bulimie sein. Meistens erbrechen sich die Betroffenen nicht von Anfang an. Zu Beginn der Erkrankung sehen sich die Erkrankten selber als Fettleibig an und greifen aus Frust zu Essen. Diese Nahrungsaufnahme steigert sich dann in Essanfälle. Irgendwann jedoch tritt plötzlich ein Effekt ein. Sie haben so etwas, wie ein schlechtes Gewissen und lösen selber einen Brechreiz mit anschließendem Erbrechen aus. Dies ist der Einstieg in die Bulimie. Kommen diese Ess-Brech-Rituale häufiger vor, spricht man von einer bulimischen Erkrankung. Viele der Betroffenen wollen ihre Erkrankung weder an die Öffentlichkeit bringen, noch Hilfe annehmen oder die Erkrankung selber wahr haben. Selbst schwere Folgeschäden, welche durch das stetige Erbrechen hervorgerufen werden , wollen sie geheim halten.

Eine Therapie ist in der Regel der einzige Ausweg zu einem normalen Verhältnis und einer geregelten Beziehung zur Nahrung. Man geht heute davon aus, dass an Bulimie Erkrankte etwa fünf Jahre unter der Krankheit leiden, bevor sie aus eigener Kraft zur Therapie gehen. Manche realisieren jedoch die Erkrankung überhaupt nicht. In der Therapie stellt der Therapeut die Ursachen der Bulimie fest, legt eine Psychotherapie zu Grunde und versucht mit dem Patienten eine Normalisierung der Nahrungsaufnahme herzustellen.

Dies gelingt in den seltensten Fällen direkt auf Anhieb, da viele Betroffene sehr verschlossen reagieren.

Auftretende Nebenerkrankungen

Da der Bulimische seinem Körper stets die zugeführte Nahrung wieder entzieht und dies per Durchfallauslösende Mittel oder Erbrechen tut, sind in den meisten Fällen Begleiterscheinungen zu beobachten und zu behandeln. Diese können unter anderem sein:

  • Verdauungsprobleme
  • Ungleichgewicht der Darmflora
  • Karies
  • Übersäuerung des Magens
  • Schwellung der Speicheldrüse
  • Probleme im Bereich der Nieren
  • Verätzungen der Speiseröhre

Des weiteren können die Patienten starken Gewichtsschwankungen unterliegen. Durch das stetige auf und ab ist der gesamte Organismus ausser Gleichgewicht und es birgt die Gefahr in sich, dass ein Kreislaufkollaps oder gar Stillstand auftreten kann.

Besonders Mangelerscheinungen sind ein Problem, das in der Regel sofort bei Therapiebeginn versucht wird zu beheben. Durch den dauerhaften Nahrungsentzug treten häufig Eisenmangel, Kaliummangel, Vitaminmangel und ein gestörter Elektrolythaushalt auf. Die Folge davon sind Herzrhytmusstörungen.

Der Weg aus der Bulimie

In der Regel werden Patienten mit Bulimie stationär behandelt, um in einem entsprechenden Therapiezentrum stets unter Beobachtung zu stehen und immer sofort einen professionellen Ansprechpartner zu haben. Das Thema bei einem Freund anzusprechen, bei dem man vermutet er könnte an Bulimie erkrankt sein, ist sehr schwer und heikel. Wer jedoch ein gestörtes Verhalten zum Essen bei Bekannten oder innerhalb der Familie beobachtet oder sogar von der Ess-Brech-Sucht des anderen weiß, sollte nicht zögern, sondern sich einen Rat von professioneller Seite holen, um demjenigen helfen zu können. Letztendlich entscheidet der Patient selber über den potentiellen Erfolg. Doch mit den heutigen therapeutischen Mitteln und Methoden gibt es vielerlei Ansätze, um Patienten individuell zu helfen und sie auf den Weg zurück zu einem normalen Leben zu begleiten.

Dieser Beitrag stellt in keiner Weise ein Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Ärzte dar und ist lediglich als unverbindliche Information anzusehen. Für die Erstellung eigenständiger Diagnosen kann und darf dieser Beitrag nicht herangezogen werden. Für Schäden, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, wird gegen-blaehungen.de weder direkt noch indirekt zur Verantwortung gezogen. Die Betreiber dieser Seite raten allen Benutzern mit Gesundheitsproblemen dazu auf, immer einen Arzt aufzusuchen, der Sie beraten kann, welche Behandlung in Ihrem konkreten Fall sinnvoll ist. Wir raten von Behandlungen ohne ärztliche Aufsicht ab.

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