Amöbenruhr – tückisches Mitbringsel aus den Tropen

Ganz gleich, wie gut man sich vorberietet und wie intensiv die Maßnahmen vor einer Reise in die Tropen mit dem Hausarzt getroffen wurden, man kann sich immer und überall mit tückischen Krankheitserregern infizieren. Eine der bekannten tropischen Krankheiten ist die so genannte Amöbenruhr. Hierbei handelt es sich um eine Magen-Darm Erkrankung, welche aus in tropischen sowie subtropischen Ländern vorkommt. Urlauber aus anderen Ländern können sich ebenfalls mit dieser Durchfallerkrankung anstecken. In den meisten Fällen wird die Amöbenruhr durch verunreinigtes Wasser verbreitet. Das bedeutet, dass Sie sich jederzeit auch beim Genuss von unreinem Trinkwasser anstecken können.

Medizinisch lautet der Erreger, welcher die Amöbenruhr verursacht Entamoeba histolytica. Er kann zwei verschiedene Formen der Erkrankung hervorrufen. Einmal die Minutaform, bei der es sich um eine Dauerform handelt oder die Magnaform. Das Problem der Amöbenruhr ist, dass sie sich aus der harmlosen Dauerform, welche einer typischen Darminfektion gleicht, in eine kritische Magnaform verwandeln kann. Während die eher einfache Form sehr gerade verläuft und ohne größere Komplikationen, ist die Magnaform eine schwere Erkrankung, welche in ihrer Folge sogar zu einem Darmdurchbruch oder einem Hinranzess führen kann. Auch Leberabzesse wurden bereits beobachtet. Sollten Sie nach einer Tropenreise zurückkehren und über starke Bauchschmerzen und Durchfälle klagen, dann sollten Sie schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen und die Amöbenruhr erwähnen.

Begriffsdefinition der  Amöbenruhr

Bei der  Amöbenruhr handelt es sich um eine schwere Erkrankung, welche sich vor allem durch schlimmen Durchfall auszeichnet. Sie existiert überwiegend in den tropischen und subtropischen Regionen und fordert jährlich etwa 100.000 Todesopfer. Als Erreger der  Amöbenruhr gilt der Entamoeba histolytica, welcher als Protozoen ein einzelliges Lebewesen darstellt. Das Schwierige an einer derartigen Form ist, dass diese Protozoen in der Lage sind ihre Form zu verändern und sich so rasant verbreiten können. Sie bewegen sich schnell durch den gesamten Körper und verursachen dann im Dickdarm eine ungeschlechtliche Zellteilung. Dadurch kann sich der Erreger noch schneller Vermehren.

Sehr interessant bei der Amöbenruhr ist die Tatsache, dass sie in zwei Formen auftritt. Während die Minutaform, äußerst harmlos von statten geht und häufig nicht einmal vom Menschen bemerkt wird, ist die Magnaform die wirklich gefährlichere Variante der beiden. Verbreiten kann sich der Erreger leider auch, wenn der Mensch die harmlose Minutaform per Stuhl ausscheidet. Denn auch hier befinden sich die Erreger. Aus einer bisher nicht geklärten Ursache, verändert der Erreger in manchen Fällen seine DNA und formiert dann aus der Minutaform die Magnaform. So kann jeder, der an der harmlosen Variante leidet, und nicht merkliche Symptome aufweist, die schwere Magnaform weitergeben oder später sogar selber daran erkranken.

Der Weg der Infektion und die Zeit des Ausbruches

Man sagt, dass die Infektion durch die  Amöbenruhr meist über verunreinigtes Trinkwasser oder Speisen übertragen wird. Sollte der Koch also an einer harmlosen Form der Amöbenruhr leiden, kann er, wenn er nicht sauber arbeitet, diese Krankheit zügig in Umlauf bringen. Das Problem ist, dass verunreinigtes Wasser in den Tropen oder Subtropen an der Tagesordnung ist, und man sich nicht sicher schützen kann. Die Inkubationszeit der Amöbenruhr beträgt vom Zeitpunkt der Infektion bis hin zum Ausbruch der eigentlichen Erkrankung entweder einige Tage oder mehrere Monate. Der Zeitraum kann nicht fest fixiert werden, da sich der Erreger verändern kann und so auch den Zeitraum der Inkubationszeit jeweils unterschiedlich und bei jedem Menschen selber bestimmt.

Personen, welche an Amöbenruhr erkrankt sind fühlen sich im allgemeinen Schwach. Man kennt dies hier landläufig von herkömmlichen Darmerkrankungen, welche mit schweren Durchfall einhergehen. Auch Kopfschmerzen und Dehydration können in der Folge der Erkrankung einher gehen. Auch Bauschmerzen, Durchfall und Erbrechen können als Symptome der Amöbenruhr auftreten. In einigen Fällen wurde auch Blut im Stuhl beobachtet. Die Erreger der Amöbenruhr sind in der Lage in die Leber einzudringen und dort schwere Schäden zu verursachen. Der rechte Leberlappen wird dabei am Häufigsten befallen. Nicht selten bildet der Erreger dann bis zu faustgroße Abzesse dort. Auch die Ausbreitung im Gehirn und die Erzeugung von Gehirnabzessen ist beobachtet worden, jedoch tritt dies äußerst selten auf. Patienten, welche eine  Amöbenruhr überstanden haben, verglichen die Symptome auch mit der einer Darmentzündung, sofern sie die Möglichkeit eines Vergleiches besaßen.

Die  Amöbenruhr wird durch Stuhlproben und deren Analyse einwandfrei identifiziert und kann dann behandelt werden. Sollte jedoch eine zu späte Behandlung erfolgen kann sogar ein Darmdurchbruch entstehen. Daher sollte man stets schnellstmöglich bei Beschwerden den Arzt aufsuchen. In Europa ist es möglich die  Amöbenruhr jederzeit durch entsprechende Medikamente zu behandeln. Dabei gilt: Je früher man sie erkennt, desto harmloser geht die Erkrankung vorrüber.

 

Vorbeugende Maßnahmen

Sollten Sie in den Tropen Urlaub machen dann halten Sie sich an folgende Regeln:

  • Waschen Sie sich häufig und gründlich die Hände, und verwenden Sie im Idealfall Desinfektionsmittel
  • Verzehren Sie ausschließlich abgekochtes Wasser oder kaufen Sie Wasser in fest versiegelten Trinkflaschen.
  • Das Schälen von Obst und Gemüse, sowie das Waschen sollte selbstverständlich sein
  • Eiswürfel sind wahre Bakterienschleudern. Verzichten Sie einfach darauf!

Dieser Beitrag stellt in keiner Weise ein Ersatz für professionelle Beratungen oder Behandlungen durch ausgebildete und anerkannte Ärzte dar und ist lediglich als unverbindliche Information anzusehen. Für die Erstellung eigenständiger Diagnosen kann und darf dieser Beitrag nicht herangezogen werden. Für Schäden, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, wird gegen-blaehungen.de weder direkt noch indirekt zur Verantwortung gezogen. Die Betreiber dieser Seite raten allen Benutzern mit Gesundheitsproblemen dazu auf, immer einen Arzt aufzusuchen, der Sie beraten kann, welche Behandlung in Ihrem konkreten Fall sinnvoll ist. Wir raten von Behandlungen ohne ärztliche Aufsicht ab.

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